Fertig: Westland Lynx Mk.88A im Maßstab 1/32

Fertig: Westland Lynx Mk.88A im Maßstab 1/32

Vor fast 25 Jahren taten sich drei damals noch junge Burschen zusammen, um eine kleine Interessengemeinschaft zu gründen. Das Interesse der Gemeinschaft: Modellhubschrauber, sowohl flugfähig als auch Plastikmodelle. Und natürlich musste das Kind einen Namen haben: „Helicom“. Ich war einer dieser drei Burschen.

Ein flugfähiger Modellhubschrauber lag damals leider weit außerhalb meiner finanziellen Reichweite. Deswegen konzentrierte ich mich auf den Plastikmodellbau. Das allerdings mehr schlecht als recht, denn es fehlte an so ziemlich allem – insbesondere an Erfahrung.

Mit der Zeit schafften wir uns dann aber immer mehr und immer bessere Werkzeuge an und vertieften unsere Kenntnisse und Fähigkeiten. Bevor wir jedoch richtig gut werden konnten, war der Spaß leider schon wieder vorbei und die Gemeinschaft zerfiel in drei Brocken.

Kurz vor Weihnachten 2022 hatte ich nun die Idee, einen „Helicom-Gedenk-Bau“ zu machen. Irgendein Hubschraubermodell sollte es sein – ich habe ja genug davon in meiner Schatzkammer. Und das wollte ich, in bester Helicom-Manier, in einem Rutsch runterbauen, direkt aus dem Kasten und ohne weitere Ergänzungen. Genau so, wie wir es zwischen 1996 und 1998 gemacht hatten.

Meine Wahl fiel auf den Westland Lynx Mk.88A von Revell. Der Bausatz soll eigentlich die Tigermeet-Variante darstellen, doch die gefiel mir nicht. Ich mag diese Karnevals-Fluggeräte mit ihren Sonderlackierungen generell nicht. Also entschied ich, die „normale“ Marine-Variante zu bauen.

Zugegebenermaßen habe ich mir dabei das Original nicht ein einziges Mal angeschaut, sondern munter drauflos gebaut. Das führte zu einigen Unschärfen hinsichtlich der Bewaffnung und der Ausstattung. Das Original ist beispielsweise nicht mit einem Browning-Maschinengewehr Kaliber .50 ausgestattet und auch die Sitze im hinteren Teil der Maschine sind anders verteilt. Ich muss allerdings gestehen, dass mir die Abweichungen in diesem Fall ziemlich egal waren. Ich hätte das MG ohnehin angebaut, weil ich es irgendwie imposant fand.

Kurz zum Bausatz:

Es handelt sich um den Bausatz mit der Nummer 04652 von Revell. 41,5 cm lang und 40,1 cm breit. Revell hatte den Bausatz 2012 neu ins Programm aufgenommen.

Eigentlich bin ich nicht unbedingt ein Freund von britischen Fluggeräte. „Herr, schütze uns vor Sturm und Wind – und Hubschraubern die aus England sind“. Den Lynx hatte ich allerdings mal eher nebenbei abgeräumt, als Revell ihn gerade neu auf den Markt brachte und ich mir so ziemlich alles, was ich an Neuheiten im Maßstab 1/32 abstauben konnte, auf Halde gelegt hatte.

Umso überraschter war ich, als ich mit dem Zusammenbau anfing.

Denn Scheiße nochmal, der Bausatz ist richtig gut!

Alleine im Cockpit passte nicht nur alles perfekt zusammen, sondern es waren auch reichlich feine Details vorhanden, auch ohne eine Orgie mit Fotoätzteilen feiern zu müssen. Schade nur, dass die Bauanleitung in einigen Punkten etwas schwammig daherkommt. Farbangaben lassen sich stellenweise nur schwer den einzelnen Versionen zuordnen. Über die Zuordnung von Waffen und Ausrüstung bei den einzelnen Versionen lässt sich die Anleitung gar überhaupt nicht aus. Ob man das Modell nun mit Raketen, Torpedos oder der Maschinenkanone behängt, bleibt einem mehr oder weniger selbst überlassen.

Aber nichtsdestotrotz: Der Bausatz ist wirklich grandios! Besonders die Passgenauigkeit ist sensationell. Ich kam mit einem absoluten Minimum an Spachtelmasse und sehr moderatem Einsatz von Schmirgelpapier aus. Die Teile wiesen so gut wie überhaupt keinen Versatz auf. Lediglich die Abziehbilder waren hier und dort etwas fummelig anzubringen.

Natürlich ging es nicht ohne einen Fehler meinerseits ab: Ich hatte direkt nach dem Lackieren des Rumpfes das Masking-Tape von den Fenstern abgezogen, noch bevor ich den Klarlack zum Einsatz gebracht hatte. Das war natürlich ziemlich doof, denn hinterher bekam ich das alles nicht mehr sauber abgeklebt. Dementsprechend habe ich mir die Cockpitscheiben ordentlich eingesaut und musste dann nachpolieren ohne Ende. Das habe ich zwar einigermaßen hinbekommen, doch alles in allem hätte es weitaus besser aussehen können.

Ansonsten habe ich aber keine größeren Böcke geschossen. Vielleicht muss ich hier und da mit spitzem Pinsel noch ein paar winzige Ausbesserungen vornehmen. Doch vorerst ist das Projekt für mich abgeschlossen.

Nachdem der „Helicom-Gedenk-Bau“ fertig ist, werde ich mich wieder meiner Titanic im Maßstab 1/400 widmen. Deren Zusammenbau hatte ich zugunsten des Hubschraubers vorerst ruhen lassen, weil ich einfach etwas Abwechslung brauchte. Doch nun könnte ich wieder in die Materie einsteigen und mich den oberen Decks widmen.

Ich werde in jedem Fall berichten!

Niels