Eine Woche lang gab es keine Neuigkeiten mehr zur Reichsfackel. Ursache war eine Urlaubsreise nach Teneriffa, über die ich in einem gesonderten Beitrag sicherlich noch ein paar Worte verlieren werde.
Zurück in Deutschland habe ich mich dann natürlich gleich wieder auf den Bausatz gestürzt und einige ziemlich spektakuläre Fortschritte erzielen können. Ein wenig ausgebremst wurde ich dabei allerdings von meinem neuen Spielzeug, einer Meta Quest 3 mit 512 GB, die mich zunächst vollkommen fesselte und mich nötigte, X-Plane 12 vernünftig zu installieren, einige Orthophotos zu installieren und ein wenig mit den Einstellungen herumzuspielen, bis ich mit dem „Fluggefühl“ zufrieden war.
Doch es ging voran.
Zuletzt hatte ich mich um den Bauabschnitt Nummer 17 gekümmert und den letzten Gefechtsturm zusammengebaut. Nun ging es weiter mit Bauabschnitt Nummer 18, bei dem ich das Spornrad zusammenbauen musste. Und da gab es ein wenig Knuddel. Das hier war zu tun:

Eigentlich kein großes Geschäft. Zusammengeklebt war die ganze Sache ziemlich schnell. Das Lackieren des Fahrwerksschachtes und des Fahrwerksbeines ging auch bestens von der Hand – ich verwendete wieder meine treue Fengda-Pistole und Revell Emaillefarbe Helloliv matt 45. Das war eine schnelle und saubere Geschichte. Das Rad klebte ich rasch zusammen, verschliff den Klebegrat ein wenig und pinselte es von Hand an. Und da ging der Knuddel schon los: Für die Radnabe verwendete ich Tamiya Acryl Schwarz matt XF-01, was auch bestens funktionierte. Für den Reifen selbst nahm ich dann Revell Emaille Anthrazit matt 09 – und das ging fürchterlich in die Hose. Offenbar hatte ich die Farbe nicht richtig aufgerührt und das ganze Ding fing an zu glänzen wie ein Weihnachtsbaum!
Als ich dann bei der Montage des Rades die Farbschicht noch ein wenig beschädigte, kam ich nicht umhin, noch einmal über den Reifen zu lackieren. Diesmal entschied ich mich für die Revell Aqua-Version der Farbe Nummer 09. Und die funktionierte einwandfrei.

Dies war zunächst die „Rohversion“ des Rades. Natürlich benötigte diese noch ein wenig Nachbearbeitung, weswegen ich sie – Achtung, jetzt kommt’s – zunächst mit Lidl W5 Bodenglanz überzog. Jetzt wird mancher sagen: Moment mal, was macht der Depp denn da? Zuerst regt er sich auf, weil die Farbe glänzt und lackiert nochmal drüber, dann bringt er die ganze Baugruppe selbst zum Glänzen. Was für ein Pfosten!
Aber halt, die Sache ist die: Es gibt Glanz und es gibt Glanz. Die erste Farbschicht wirkte tatsächlich in gewisser Weise schmuddelig und falsch. Später einfach mit klarem Mattlack drüberzusprühen hätte einfach nicht den richtigen Effekt ergeben. Nach der Bearbeitung mit der Aqua-Farbe hingegen wirkte die Farbschicht opak und sauber – das wird auf einem späteren Bild noch besser zu erkennen sein.
Nun galt es aber, den Heckgefechtsstand anzufertigen. Und damit sind wir bei Bauabschnitt Nummer 19:

Und hier kann ich nur sagen: Vorsicht, Falle!
Blödsinn Nr. 1: Die beiden genannten Decals. Hiervon habe ich nämlich alle, die dem Bausatz beigefügt waren, im Cockpit verballert. Es gibt schlicht und ergreifend keine mehr. Die Gurte sind zwar einigermaßen gut dargestellt und könnten bemalt werden, doch die Qualität einer Pinselbemalung könnte bei Weitem nicht mit den schönen Decals im Cockpit mithalten und würde eher etwas albern aussehen. Deswegen entschied ich, mir die Bemalung zu schenken und einfach so zu tun, als seien da keine Gurte. Fertig, aus!
Über den Zusammenbau muss ich dann auch nicht besonders viel sagen. Zusammengeklebt, fertig. Und so sah das Ganze dann aus:

Wie man sieht, hatte ich die Farbe ein klein wenig abgeschabt. Das ließ ich einfach so, denn auf diese Weise schenkte ich mir einiges an Trockenmalerei.
Natürlich kommt jetzt die Frage auf: Gibt es auch noch einen Blödsinn Nummer 2?
Ja, den gibt es. Aber zu dem komme ich erst im übernächsten Bauabschnitt. Zunächst galt es nämlich, die Rumpfhälften vorzubereiten, wie in Bauabschnitt Nummer 20 beschrieben:

Da gibt es nicht viel zu erzählen und auch nicht viel im Bild zu dokumentieren. Mit der Fengda rasch drübergenebelt, dann noch Teil Nummer 58 eingeklebt und schon konnte es mit dem nächsten Bauabschnitt weitergehen:

Wer übrigens die Bauanleitung zur Hand hat wird recht schnell sehen, dass ich das Bild bearbeitet habe, weil noch Teile von Bauabschnitt Nummer 20 und Nummer 22 darauf zu sehen sind. Diese habe ich kurzerhand wegeditiert.
Teil Nummer 53 stellte überhaupt kein Problem dar:

Im Nachhinein fragte ich mich, weswegen ich das Teil überhaupt lackiert habe, denn es wird später überhaupt nicht mehr zu sehen sein. Aber gut, es kostete ja nicht viel Arbeit.
Doch nun kommen wir endlich zu Blödsinn Nummer 2!
Nachdem ich den Fahrwerksschacht problemlos hatte montieren können, wollte ich den hinteren Gefechtsstand einsetzen. Und dabei musste ich feststellen, dass dieser überhaupt nicht in den Rumpf passen kann, wenn man die Sitzfläche gerade angeklebt hat! Also musste ich die Sitzfläche vorsichtig ablösen und neu justieren. Wie darauf schlussendlich jemand sitzen soll, ist mir jetzt noch schleierhaft.

Immerhin ist mir hier aber eine recht schöne Aufnahme des Spornrades mit den Verwitterungseffekten gelungen. Für die Felge habe ich weiße Ölfarbe verwendet, für das Fahrwerksbein und den Schacht ein wenig Gebrannte Siena. Ich finde, das ergibt einen recht hübschen Effekt.
Gut zu sehen ist hier auch der eigenartige Winkel der Sitzfläche. Wie man an der Form des Rumpfes gut erkennen kann, ist das bei besten Willen nicht anders machbar.
Hier noch einmal eine andere Perspektive:

Nun gut, so sollte es dann bleiben. Und nun kam der wohl spektakulärste Bauabschnitt eines jeden Flugzeugmodells: Die große Hochzeit der Rumpfhälften!

Und das funktionierte richtig gut, denn die Rumpfhälften passen wirklich ganz ausgezeichnet. Da gab es so gut wie nichts, was ich unter Spannung hätte verkleben müssen. Hier und dort musste ich das Cockpit ein ganz klein wenig justieren, aber das stellte überhaupt kein Problem dar. Ein kurzes Fixieren mit Klebeband war zwar nötig, aber da der extrem dünnflüssige Tamiya Cement unglaublich schnell aushärtet konnte ich das Klebeband schon bald wieder entfernen.
Und nicht nur das … aber dazu später.

Mit minimalem Justieren beim Zusammenkleben ließen sich auch die Klebegrate weitestgehend minimieren:
Im Anschluss an das Verschleifen musste ich zwar an einigen wenigen Punkten etwas Spachtelmassen zum Einsatz bringen – ich nahm hier das gute, cremige Zeug von Tamiya -, aber das war nicht allzu schlimm. Mit meinem elektronischen Schleifwerkzeug aus dem Hause Trumpeter konnte ich die Grate dann recht komfortabel beseitigen, auch wenn das ein wenig Zeit kostete. Da ich bei diesem Bausatz aber einen gewissen Anspruch habe, gab ich mir sehr viel Mühe und schliff die Grate sogar im Anschluss noch einmal mit einer Poliernagelfeile nach, um zumindest die Rumpfoberseite schön glatt zu bekommen.
Zugegeben, die Unterseite erfuhr nicht ganz so viel Hingabe von mir, denn das Modell wird später auf ein Diorama geklebt und von unten überhaupt nicht mehr zu sehen sein. Vor diesem Hintergrund überlege ich übrigens, den Bombenschacht leer zu lassen und stattdessen eine der Bomben, die mit dem Bausatz daherkommen, auf einem kleinen Wägelchen darzustellen. Dazu müsste ich nur das Wägelchen scratch bauen. Sollte machbar sein.
Nun musste ich die Arbeit zunächst unterbrechen, denn unser Flug nach Teneriffa wollte nicht auf uns warten. Es ging für mich also vorerst mit einem „richtigen“ Flugzeug weiter.
Ach ja … ich hatte ja oben erwähnt, dass ich nicht nur das Klebeband entfernt hatte, sondern noch etwas anderes. Wer die Bilder aufmerksam betrachtet, der dürfte es schon bemerkt haben. Aber dazu in der nächsten Folge mehr!
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