Den letzten Beitrag zur „Reichsfackel“ hatte ich ja mit einer Bemerkung zu meiner Fengda-Sprühpistole beendet. Nun leite ich den heutigen Beitrag einfach einmal mit einem Foto der Kanone ein:

Das ist sie also – meine 30-Euro-Fengda-Pistole. Sieht eigentlich recht solide aus und fühlt sich auch richtig wertig an. Die ganze Mechanik ist die gleiche, die auch in einer Revell Masterclass Pistole zum Einsatz kommt. Allerdings scheinen es die Chinesen mit der Passgenauigkeit der Teile noch weniger genau zu nehmen als Airfix bei seinen Bausätzen aus den 1970er Jahren, denn anders kann ich es mir nicht erklären, dass mit der Fengda bei Weitem kein so gutes Sprühbild möglich ist wie mit der auf den ersten Blick nahezu baugleichen Revell Masterclass.

Aber: Man kann damit recht gut größere Flächen sprühen. Und falls die Dichtungen einmal von der Verdünnung zerfressen sind … dann sind sie eben kaputt! Scheißegal. Im Zweifelsfall gibt’s einfach eine neue Pistole beim Chinamann.

Ich habe also kurzerhand die Pistole mit Revell Steingrau matt Nummer 77 geladen und die Rumpfinnenseiten noch einmal nachgearbeitet. Danach ging es weiter mit Bauabschnitt Nummer 13:

Das Montieren der beiden Teile stellte nun wirklich kein Problem dar. Aber ich hätte beinahe vergessen, die Instrumente zu bemalen. Da diese aber ziemlich gut herausgearbeitet sind, war das alles schnell erledigt.

Zugegeben, ich hätte mir mit den Instrumenten durchaus noch etwas mehr Mühe geben können und auch bei der Kiste unten ein wenig Trockenmalerei betreiben können. Aber: All das wird man später nicht mehr oder so gut wie nicht mehr sehen können. Deswegen war ich hier nicht päpstlicher als der Papst. Und ja, auf dem Bild oben fehlt das Teil Nummer 34 noch. Doch das habe ich natürlich auch noch eingesetzt.

Ab dem Bauabschnitt Nummer 14 geht es dann los mit den ganzen Geschützständen und -türmen. Und genau hier fing eine Menge Fummelarbeit an. Bauabschnitt 14 gestaltete sich dabei sogar noch einigermaßen schmerzfrei.

Die drei Teile kann man einfach stumpf zusammenkleben und anschließend mit dem Pinsel bemalen. Teil Nummer 37 hatte ich sogar schon im Vorfeld mit der Sprühpistole beschossen, als sich das Teil noch am Gießast befand. Anschließend musste ich nur noch ein klein wenig Farbe anpunkten, wo ich das Teil vom Gießast losgeschnitten hatte.

Das Klarsichtteil bekam auch eine leichte Farbschicht, die ich mit dem Pinsel eher draufgeschmiert als lackiert habe. Hier ging es mir ohnehin nur darum, einen leichten optischen Absatz an der Innenseite hinzubekommen. Davon wird später ohnehin nichts mehr zu sehen sein.

Mit Bauabschnitt 15 hatte ich dann überhaupt keinen Spaß. Die Teile sind so winzig, dass es kaum möglich ist, den ganzen Mechanismus nicht versehentlich festzukleben. Und da ausgerechnet hier durch die Glaskanzel noch das Interieur zu sehen sein wird, konnte ich die Farbe nicht einfach von den Klebeflächen herunterschleifen, damit der Kleber seinen Job besser erledigen kann. Stattdessen habe ich die Lackierung so gelassen, wie sie ist und die Glaskuppel stattdessen mit einigen winzigen Tropfen Weißleim angeklebt. Eine solche Verklebung ist im Nachhinein mechanisch nicht allzu stark belastbar, aber dafür sehr sauber, da der Weißleim glasklar aushärtet.

Das Ergebnis geht eigentlich ganz in Ordnung.

Das Türmchen aus dem Bauabschnitt Nummer 16 kam auf den ersten Blick eigentlich ganz harmlos daher. Allerdings ist mir beim Andrücken des Geschützes ein Missgeschick passiert und ich bin etwas übermotiviert herangegangen, sodass mir einer der beiden Führungszapfen des Geschützes abscherte. Dennoch bekam ich die Baugruppe recht gut zusammen. Mit ein wenig Fingerspitzengefühl lässt sich das Ganze sogar noch drehen. Man kann das Geschütz nur nicht mehr in der Neigung verändern.

Ganz am Ende kann ich das Ganze vielleicht noch ein wenig mit Trockenmalerei oder mit Ölfarbe nachbearbeiten. Vor der Lackierung des Rumpfes sehe ich darin aber wenig Sinn. Ich muss die Waffe schließlich noch abkleben und es könnte gut sein, dass ich dabei etwas von meiner Verwitterungsarbeit wieder runterreiße. Oder dass ich versehentlich mit der Sprühpistole drübernebele und alles ohnehin nochmal neu machen muss.

Hier im Bauabschnitt 17 bekam ich es dann mit dem – soweit ich es zum jetzigen Zeitpunkt überblicken kann – einzigen Teil zu tun, das wirklich nicht gut aussah. Es handelt sich um Teil Nummer 47. Hier hatte die Gußform nämlich komplett versagt, sodass das Teil ziemlich stark deformiert daherkam. Normalerweise würde man den Effekt als „Fischhäute“ bezeichnen, doch hier handelte es sich schon um überschüssiges Plastik, das beinahe so dick wie das Teil selbst in die Form eingelaufen war. Ich musste den Sitz nahezu zurechtschnitzen. Glücklicherweise war die Form des Sitzes aber noch recht gut erkennbar, sodass ich mit einem scharfen Messer einigermaßen präzise arbeiten konnte. Im Endeffekt konnte ich mich aber damit trösten, dass auch von dem Sitz so gut wie nichts mehr zu sehen sein wird. Das dicke Plastik von Klarsichtteil Nummer 52 würde dazu seinen Teil beitragen.

Lustig übrigens: Teil Nummer 50, das Maschinengewehr, befindet sich nicht an Gießast „G“, wie angegeben, sondern an Gießast „I“, wie die anderen soliden Teile auch.

Beim Zusammenkleben der Kuppel gab es schließlich die gleichen Probleme wie schon bei der ersten Kuppel mit einem Klarsichtteil. Deswegen musste ich auch hier zum Weißleim greifen, was aber zu einem recht guten Ergebnis führte.

Hier und dort wurde der graue Lack beim Zusammenbau etwas in Mitleidenschaft gezogen, aber das ließ ich so, denn es ergab einen ziemlich guten Verwitterungseffekt, den ich mit etwas Trockenmalerei ebenso hätte erzeugen können. Das Rohr des Maschinengewehrs habe ich noch nicht lackiert, weil hier ja später noch abgeklebt werden muss.

Hier nochmal aus Jux ein Blick auf den Sitz. Die Stellen, an denen der Lack runter ist, werden später nicht mehr zu sehen sein. Aber hier ist recht gut zu erkennen, wie massiv ich diesem recht kleinen Teil mit dem Messer zu Leibe rücken musste. Würde das Teil eher im direkten Sichtbereich liegen, dann hätte ich noch mit einer Feile nacharbeiten müssen, um die Unregelmäßigkeiten zu beseitigen.

Zugegeben: Ich habe an dieser Stelle noch etwas weitergemacht und auch die nächsten beiden Bauabschnitte noch fertigzustellen. Das wurde allerdings nicht ganz so gut, wie ich es mir vorgestellt hatte, sodass ich entschied, noch einmal nachzuarbeiten. Das wiederum führte dazu, dass einiges an Ölfarbe noch durchtrocknen musste, bevor ich zum Fotoapparat greifen wollte. Und deswegen entschied ich, den Bericht erst am nächsten Tag weiterzuführen.

Die Arbeit an den ganzen Türmchen und Kuppeln zählte jetzt nicht gerade zu meinen Lieblingsarbeiten, doch alles in allem habe ich die kleinen Baugruppen recht gut zusammenbekommen. Am Ende verschwindet ohnehin alles in den Tiefen des Rumpfes, deswegen machte es für mich auch keinen Sinn, hier eine monströse Detailarbeit abzuliefern. Wichtig ist, dass die Sachen, die im unmittelbaren Sichtbereich liegen, am Ende sauber daherkommen. Ob dann alles noch drehbar und beweglich ist, kann mir eigentlich schnuppe sein, da das Modell ganz am Ende ohnehin auf ein Diorama gepappt und im Anschluss nicht mehr bewegt werden wird.

Der nächste Bauabschnitt wird dann darin bestehen, die Rumpfhälften zusammenzubringen. Die „große Hochzeit“ ist natürlich immer ein Highlight beim Zusammenbau eines Flugzeugmodells und ich kann schon einmal vorwegnehmen, dass die Trockenpassung der Teile inklusive aller vormontierten Baugruppen im Inneren des Rumpfes sehr gut verlaufen ist. Hier und dort wird es – natürlich – nicht ohne einige Hilfsmittel wie Klebeband oder Leimzwingen abgehen, doch ich habe jetzt schon die Gewissheit, dass es keine größeren Ungenauigkeiten geben wird.

Da kommen spektakuläre Sachen auf uns zu …