Vor einigen Tagen lief mir ein Testbericht über den Ableton Move über den Weg und ich war schlagartig schockverliebt in dieses Gerät. Als ich dann allerdings den Preis sah – 450,00 Euro -, bekam meine Begeisterung doch einen argen Dämpfer. Das war für mich beim Besten Willen nicht finanzierbar. Zumindest nicht jetzt im Moment.
Mir ging allerdings auf, dass ich mich bis dato noch gar nicht weiter mit dem Live-Modus von Ableton Live 11 detaillierter auseinandergesetzt hatte. Also nahm ich mir die Bedienungsanleitung von Ableton Live 11 sowie die Anleitung meines Keyboards (ein Novation Launckey 61 Mk.3) zur Hand und fing an zu experimentieren. Als ich damit fertig und völlig geflasht war, wurden mir zwei Dinge klar. Erstens: Ich würde mich wohl nur extrem selten mit einem Ableton Move irgendwo in die Ecke setzten und Musik komponieren. Zweitens: Den Live-Modus von Ableton Live 11 würde ich aber definitiv nutzen, wobei ein MIDI-Controller mit mehreren Pads weitaus besser wäre als die 16 Pads, mit denen mein Keyboard daher kommt.
Als ich dann über Amazon stöberte, fiel mir das Akai APC Mini ins Auge. Als ich dann nachlas, womit ich es zu tun habe und auch einen Blick in die Online-Version der Bedienungsanleitung geworfen hatte, war mir klar, dass dies exakt das Gerät ist, das ich haben wollte. Der Preis: 79 Euro im Sonderangebot. Also habe ich nicht lange gefackelt und zugeschlagen.
Als das Gerät dann ankam, war ich zunächst wegen des doch recht voluminösen Kartons etwas überrascht. Sollte das Gerät etwa viel größer sein, als ich es erwartet hatte? Aber nein, ein Blick auf die Rückseite des Kartons nahm gut vorweg, womit ich beim Auspacken rechnen durfte:
Ich ahnte schon, dass dieses Bild die Größenverhältnisse schon realistischer darstellte als das Titelbild, das den Controller über die gesamte Packung verteilt zeigte. Und tatsächlich, als ich den Karton öffnete bot sich mir das Bild, mit dem ich gerechnet hatte:
In der Packung befinden sich tatsächlich nur der Controller, ein USB-Kabel und ein wenig Papierkrieg. Im ersten Moment war ich etwas überrascht, doch ich kann auch nicht sagen, womit ich sonst noch gerechnet hatte. In jedem Fall befindet sich im Karton alles, was man zum Betrieb des Controllers benötigt.
Die beiliegenden Papiere beinhalten einerseits Download-Instruktionen für die Mitgelieferte Software. Dazu gehört unter anderem Ableton Live 11 Lite, das für mich aber obsolet ist, da ich ja schließlich die Vollversion besitze. Dazu gibt es noch einige Softwareinstrumente, die ich allerdings noch nicht ausprobiert habe, weil ich ohnehin schon viel zu viele VSTi habe. Mehr, als ich in der Regel einsetze. Und dann gibt es noch eine gerätespezifische Software, die ich zwar inzwischen installiert, aber noch nicht getestet habe. Es könnte sich möglicherweise einfach nur um eine Art Download-Manager für die mitgelieferte Software handeln.
Wichtig ist, dass eine sehr kompakte, aber dennoch vollständige und übersichtliche Bedienungsanleitung beiliegt. Die Lektüre dieser Anleitung ist auch sicherlich kein Fehler, denn die Bedienung des Controllers funktioniert meiner Ansicht nach nur zur Hälfte intuitiv. Ich zumindest war im ersten Moment ein wenig auf eine falsche Spur gekommen, was die Funktionen des Controllers angeht. Vielleicht lag es aber auch nur an meiner fehlenden Erfahrung mit solchen Geräten.
Tatsächlich muss ich zugeben, dass die Bedienung des Controllers phantastisch leicht von der Hand geht, wenn man das Prinzip erst einmal durchschaut hat.
Das Gerät selbst funktioniert nach dem Plug-and-Play-Prinzip. Einfach einstecken, Ableton Live starten und es geht los. Es ist nicht nötig, irgendeinen Treiber zu laden oder irgendwelche Software zu installieren. Der Controller synchronisiert sich sofort mit Ableton Live und gibt sofort auf seinen Pads eine Übersicht über die ersten acht Spuren mit ihren jeweiligen Clips. Dabei werden die Farben der einzelnen Clips von Ableton Live 1:1 übernommen und auf den Pads wiedergegeben.
Eine Funktion, mit der ich einigen Spaß hatte, war der Drum-Modus. Lädt man bei Ableton Live den Drum-Sampler auf eine Spur und ruft diese im Live-Modus auf, dann synchronisieren sich die 16 Pads links unten mit dem Drum-Sampler und man kann die Drums direkt über das Pad spielen. Über einen solchen Modus verfügen auch meine beiden Launchkey-Controller, allerdings nur über zwei Zeilen von Pads. Der Akai ist hier schon weiter.
Blöd nur, dass ich mit diesem Modus in der Praxis nicht allzu viel anfangen kann, da ich ein denkbar schlechter Live-Drummer mit diesen Pads bin.
Doch ein anderer Modus ist da schon sehr viel interessanter:
Ist einmal kein Keyboard von Hand, dann lässt sich ein Synthesizer auch über die Pads ansteuern. Auf den ersten Blick scheint das hirnlos kompliziert zu sein, doch mit etwas Übung kann man tatsächlich damit klarkommen. Dabei lässt sich sogar einiges konfigurieren – wie z. B. die Anordnung der Töne über die verschiedenen Pads. Zugegebenermaßen empfinde ich das aber eher als eine Art Notlösung, denn ein wirklich komfortables Spielen erfordert jede Menge Übung. Und bevor ich bereit bin, hierfür viel Zeit zu investieren, übe ich lieber weiter auf einem normalen Standard-Keyboard.
Soweit ich beim Ausprobieren nachvollziehen konnte, bieten die Pads auch keine Aftertouch-Funktion. Nun … nicht dass ein Rookie wie ich momentan großartig in der Lage wäre, Aftertouch sinnvoll einzusetzen. Aber man weiß ja nie, was sich beim Experimentieren ergibt.
Und dann gibt es natürlich auch noch die Möglichkeit, über die acht Fader unten acht Funktionen des Instruments der gerade ausgewählten Spur anzusteuern. Stellt man Ableton Live auf MIDI learn, dann lassen sich die Fader sogar gezielt bestimmten Funktionen zuweisen. Das ist in jedem Fall auch nicht uninteressant. Ich werde demnächst ausprobieren, wie das im Zusammenspiel mit dem Launchkey oder sogar den Launchkeys (ich habe ja das Launchkey 61 und das Launchkey Mini) funktioniert und ob sich die Funktionen der Synthesizer möglicherweise über mehrere Controller ansteuern lassen.
Allzu viel habe ich nun seit der Anschaffung noch nicht mit dem Akai gemacht, aber ich muss sagen, alleine das Herumprobieren machte schon einen Haufen Spaß. Ich freue mich also schon auf das nächste Wochenende und eine hübsche Test-Session, im Rahmen derer ich hoffentlich eine gute Live-Nummer zusammenbekomme.